Türkisch lernen - aber wie?
Aus unseren Erfahrung heraus haben wir ein lebensnahes Konzept entwickelt, um Türkisch lernen effektiv zu gestalten.
Dabei sind uns die Qualität der Kleingruppe, Minigruppe und des Einzelunterrichtes wichtig, weil jede nur dann die optimale Betreuung und den persönlichen Bezug erhalten kann.
Die türkische Sprache braucht erfahrungsgemäß länger als eine europäische. Europäische Sprachen sind miteinander alle verwandt. Mit Türkisch erschließt sich der Kulturraum Arabien, Iran und Asien. Dadurch ergeben sich viele Fragestellungen und neue Informationen.
So manche Redewendung und Wortherkunft ist erst mit der Kenntnis der Kultur besser erschließbar. Für viele Situationen gibt es im Deutschen gar keine Worte mehr. Viele haben eine Menge Fragen zum Leben in der Türkei und der aktuellen Entwicklung des Landes.
Die türkische Sprache ist grammatisch anders aufgebaut und vom Wortschatz fast komplett anders im Vergleich zu europäischen Sprachen. Deshalb sind Erklärungen auf Deutsch für den Anfang hilfreich und ersparen viel Rätselraten. Dies nennt sich kontrastiver Sprachunterricht. Dennoch ist auch muttersprachliches Türkisch dabei, um sofort den richtigen Sound zu hören und zu praktizieren.
Es werden grammatische Phänomene des Türkischen auf Deutsch (wenn möglich auf Türkisch) erklärt und schriftlich eingeübt. Das Erlernte wird in der Konversation mit MuttersprachlerInnen, die nur wenig Deutsch sprechen, noch einmal wiederholt und in normalem Sprechtempo fließend angewendet.
Bei der Aussprache achten wir auf Akzentfreiheit.
Dabei fördern wir folgende Prozesse:
Türkisch wird erfolgreich eingeübt, wenn es
- erlebnisorientiert beim täglichen Einkauf und in Begegnungen wirklich gebraucht wird, d.h. praxisnah sofort ausprobiert wird
- gehirnfreundlich mit visuell klar strukturierten Lehrmaterialien vermittelt wird
- akustisch im Umgang mit der Lehrkraft mehrmals gehört wird (mindestens 19 Mal hört man ein Wort, bis man es erinnert)
- mit Pausen und angenehmen Erlebnissen gelernt wird
- kommunikativ in ständigem Austausch mit der Lehrkraft benutzt wird
- energiegerecht gelernt wird, das heißt wenn Konzentration und Wille da sind, Störungen gehen vor und werden beseitigt, damit Lernen möglich ist
Alltagssituationen werden in geschütztem Unterrichtsrahmen durchgespielt.
Smalltalk auf der Straße, beim Einkaufen und Ausgehen ist dann innerhalb kürzester Zeit möglich. In den Gesprächen des Unterrichts fließen Landes- und Kulturkunde aus deutscher und türkischer Perspektive mit ein, wenn nicht explizit Landeskunde extra angeboten wird.
Sprachliche Ausdrücke, Redewendungen und nicht zuletzt die Authentizität der MuttersprachlerInnen mit ihren eigenen Geschichten ergeben einen differenzierten und komplexen Eindruck von dem gerade gelebten Alltag in der Türkei.
In einem deutsch-türkischen Haushalt mitten unter Einheimischen bekommt man hautnah und ohne Verwicklungen ein Stück Alltag der Türkei mit.
Darüber hinaus sind Ausflüge und Wanderungen mit Einheimischen und türkischen Vereinen in die Umgebung möglich. Fortgeschrittene können sich mit den MuttersprachlerInnen selbst absprechen und ein Konzept ihrer Wahl entwickeln. Der Rückgriff auf deutschsprachige Grammatikerklärungen ist jederzeit möglich.
Für Türkischstämmige, die gerne Türkisch auffrischen und verbessern wollen, gibt es eigene Konzepte. In der Regel brauchen sie eigenen Unterricht.
Darüber hinaus gibt es Hilfestellungen, sich die Struktur der Sprache im Selbststudium weiter für sich alleine zu erschließen.
Wir stehen für alle Niveaustufen A1 bis C2 zur Verfügung: Niveau der Sprachkurse
Türkisch mit Bewegung am Morgen
Literatur zur Vorbereitung:
Ersen-Rasch, Türkische Grammatik, Hueber Verlag, 2001 (nur in Deutschland zu kaufen)
Özgür Savaşçı, Praktisches Lehrbuch Türkisch, Langenscheidt-Verlag 2008 (nur noch antiquarisch in Deutschland zu kaufen)
Margarete Ersen-Rasch, Türkisch Lehrbuch für Anfänger und Fortgeschrittene, Harrassowitz-Verlag 2007 (nur in Deutschland zu kaufen)
A.Tekinay, Günaydın, Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1985 (nur in Deutschland zu kaufen)
Langenscheidt Taschenwörterbuch Türkisch überarbeitet von Tefik Turan, ist das beste auf dem Markt, 95.000 Stichwörtern und Wendungen einen hochaktuellen, umfassenden Wortschatz. Extras: leicht verständliche türkische und deutsche Kurzgrammatik, Standardwerk für Studenten, Geschäftsleute und Türkei-Reisende, ISBN: 978-3-468-11374-1, 1104 Seiten (in der Türkei minimal günstiger im Preis zu kaufen). Achtung: der Plastikband eines Druck des Wörterbuchs geht schon nach einem Jahr kaputt. Schreibt dem Verlag mit Angabe der ISDN Nummer, dann bekommt ihr es ersetzt.
Einzelunterricht
Im Einzelunterricht stehen die Interessen der Lernenden im Vordergrund. Die und der Lernende ist jederzeit aktiv am Sprechen und lernt im eigenen Tempo.
Alle Fragen können sofort gestellt und geklärt werden. Effektiv und schneller als im Gruppenunterricht lernt sich so Türkisch sprechen und schreiben. Individuell kann ein eigener Lernweg aufgezeigt werden, um selbstständig weiter zu lernen. Im Sinne eines selbst gesteuerten, Erwachsenen gemäßen Lernprozesses sind individuelle Lernbedürfnisse am besten im Einzelunterricht erkennbar und erfüllbar. In einer Lern-Beratung können wir mit den Lernenden notwendige Lernschritte diskutieren.
Der Einzelunterricht entspricht einem Coaching mit den folgenden Prinzipien:
- empathisch
- wertschätzend
- neugierig
- ganzheitlich
- neutral
Türkisch lernt sich leicht, wenn es
- erlebnisorientiert beim täglichen Einkauf und in Begegnungen angewendet wird
- gehirnfreundlich mit visuell klar strukturiertem Lehrmaterial vermittelt wird
- akkustisch im Umgang mit der Lehrkraft mehrmals gehört und erlebt wird (mindestens 19 Mal braucht ein Wort, bis es erinnert wird)
- mit Bewegung und Pausen gelernt wird
- Türkisch kommunikativ in ständigem Austausch mit der Lehrkraft erfahrbar ist
- wenn sich insgesamt Konzentration und Wille störungsfrei ausrichten können, d.h. Störungen werden wenn möglich ausgeräumt. (Wir sind aber keine Therapeuten.)
Türkisch für Lehr- und Sozialberufe
Die Fortbildung und die Sprachferien richten sich an Pädagoginnen, Lehrerinnen, Sozialpädagoginnen, Erzieherinnen, Pfarrerinnen, Studentinnen und alle sozial Interessierten.
Es sind alle angesprochen, die mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus der Türkei, in der Türkei oder in Deutschland zusammen arbeiten und leben, oder überhaupt sich zu Migration eigene Gedanken machen.
Es kann eine kompakte Einführung oder eine Vertiefung und Verständigung über die erlebten Erfahrungen gegeben werden.
Erwerb interkultureller Kompetenz
Türkische Sprachkenntnisse helfen, die Sprachprobleme im Deutschen aus türkischer Perspektive besser zu verstehen. Es geht nicht nur um den Transfer von Worten aus einer Sprache in eine andere, sondern auch aus einer Kultur in eine andere. Wegen des kulturellen Unterschieds zwischen der türkischen und der europäischen Welt ergibt sich mit dem Sprachkurs und der Kulturkunde der Erwerb fremd- und interkultureller Kompetenz.
Pädagoginnen mit interkultureller Kompetenz können in der Prävention von Schulschwierigkeiten in deutschen Institutionen, bei der Förderung der deutschen Sprache und Unterstützung der Zwei- und Mehrsprachigkeit gezielter und verständiger arbeiten, hausgemachte Konflikte entschärfen und schon im Vorfeld vermeiden. Durch die Aufwertung der Erstsprache wird den Kindern das Erlernen der Zweitsprache Deutsch erleichtert. Dahinter steht das Ziel, die kulturelle Identität der Kinder zu stärken und ihnen über die Förderung ihrer Selbstachtung die Integration in Kindergarten, Schule und Gesellschaft zu erleichtern. Der Abbau von Kommunikationsbarrieren erleichtert die Eingewöhnung. Kinder sollten sich mit ihrer Sprache vollständig angenommen fühlen. Erreicht werden soll eine Stärkung der Fähigkeit zur Konzentration und Aufmerksamkeit und die Erweiterung und Differenzierung des Wortschatzes in der Zweitsprache Deutsch. Das interkulturelle Wissen, was Migrantinnen per se schon mitbringen, wird damit geschätzt und als Fähigkeit endlich anerkannt. Schließlich ist diese Fähigkeit Voraussetzung in einer sich heute globalisierenden Arbeitswelt.
Dementsprechend ändert sich das Verständnis im Lehrberuf:
Dieser braucht neue Impulse und Konzepte, die der durch Migrationsprozesse veränderten gesellschaftlichen Realität gerecht werden und die Herausbildung einer diversitätsbewussten professionellen Haltung begünstigen. Hierzu gehört beispielsweise die Vermittlung interkultureller und diagnostischer Kompetenzen, Heterogenität in ihren verschiedenen Ausprägungen im Sinne von Ressourcenorientierung erfassen zu können, die fachdidaktische Expertise, die Fachinhalte multiperspektivisch und differenzierend vermitteln zu können, der Erwerb von Kenntnissen über Migrationsgeschichte(n), Spracherwerbsprozesse sowie methodische Kompetenzen der individuellen Förderung und Binnendifferenzierung.
Gesellschaft und Kultur der Türkei kennen lernen:
- Kultur- und Landeskunde, politische Informationen
- Erziehungswesen: Kindergarten, Vorschule, Grundschule, Gymnasien, Privatschulen, dershane, Universitäten u.a.
- Soziale Einrichtungen
- Frauenorganisationen, Frauenhäuser, feministische Aktivitäten
- auf Wunsch Treffen mit deutschen und türkischen Familien, Schulen, Einrichtungen und Organisationen, die einen aktuellen Einblick in Leben und Gesellschaft der Türkei geben
- Teilnahme an privaten Festen wie Hochzeiten, Veranstaltungen u.ä.
Es kann auch eine Fahrt mit Stadtführung nach Konya organisiert werden. Von dort kommt ein Grossteil der türkischen MigrantInnen in Deutschland.
Nutzen Sie die Möglichkeit von Bildungsurlaub und Fortbildungen für Lehrberufe in der Türkei
Türkisch Sprachferien
Wir legen Wert auf persönliche Kontakte zu unseren Teilnehmerinnen und auf die Beziehungen zu den Menschen im Land.
In diesem Sinne bieten wir Türkisch-Sprachunterricht:
- im Kontakt zu Einheimischen
- im Kontakt zu Muttersprachigen
- mit Landeskunde
Als deutsche Politologin M.A. mit Schwerpunkt Nahost- und Sozialpolitik, habe ich seit 25 Jahren mit der Türkei zu tun. Tahsin ist Bachelor der Wirtschaft und Student der Turkologie und vermittelt sein Land sehr gut.
Wir bringen in unterhaltsamer Weise das Türkische mit seinem ganzen Hintergrund auf hohem Niveau näher. Mittlerweile haben wir darin über 14 Jahren Erfahrung.
An uns wenden sich besonders Leute aus dem Sozialbereich wie SozialpädagogInnen, Lehrerinnen, Pfarrerinnen, Ärzte, Krankenschwestern, PsychologInnen, deutschsprachiges Auslandspersonal und alle, die sich endlich einmal in Ruhe mit Türkisch und der Türkei beschäftigen wollen.
Wir verstehen uns deshalb auch nicht als kommerzielles Reiseunternehmen, das hilft, das Reiseland zu ”konsumieren”. Unsere Angebote tragen zu einer Auseinandersetzung und Verständigung mit den Menschen vor Ort bei und es kommen stets aktiv Interessierte und zum Dialog bereite Gästinnen.
Wir bieten die Sprachstunden als kontrastiven Unterricht, wie er an deutschen Universitäten gelehrt wird. Kontrastiver Unterricht heißt, die Grammatik einer Fremdsprache auf Deutsch zu erklären. Dies verhindert für den Anfang Missverständnisse und beschleunigt das Verständnis fürs Türkische. Türkisch ist als außereuropäische Sprache für EuropäerInnen schwerer zu erlernen. Sind aber die ersten Grundlagen gelegt, gehen wir ins Türkischsprechen über. Dabei ziehen wir auch Unterrichtende ein, die wenig erklären und kein Deutsch können und nur für die Konversation und zum Üben da sind. Gleich von Anfang an kann sich das Ohr damit an verschiedene Sprechtonlagen gewöhnen.
Ablauf des der Unterrichts
Die meisten Teilnehmerinnen wünschen sich ein Programm von drei bis vier Stunden im Kleingruppenunterricht. Aber es ist auch Einzelunterricht im Angebot.
Es kann ein Einstieg zum Kennenlernen der Türkei sein bis hin zum Intensiv-Crashkurs. Die meisten haben erste VHS-Kurse hinter sich und wünschen sich eine Vertiefung. Somit kommen viele mit etwas Einblick ins Türkische aber mit wenig Sprecherfahrung. Daran knüpfen wir an.
Wir haben ein effektives Lernsystem entwickelt, dass möglichst schnell zum Sprechen führt und ohne Verwirrung die äußerst logische Struktur des Türkischen erkennen lässt. Die meisten gehen darauf mit Freude ein.
Falls keine besonderen Wünsche vorhanden sind, wird zuerst je nach Niveau ein bis zwei Stunden die Grammatik auf Deutsch erklärt und schriftlich mit Arbeitsblättern eingeübt, dann in der Konversation mit MuttersprachlerInnen noch einmal wiederholt und zum freien Sprechen angeregt. Im abgefederten Gespräch ohne sozialen Stress, den so mancher türkischer Familieaufenthalt und Teppichkauf mit sich bringt, können erste Formulierungsversuche eingeübt werden, um den Sprung ins kalte Wasser zu wagen.
Türkisch braucht als außereuropäische Sprache längere Zeit des Trainings. Deshalb ist ein guter Einstieg besonders wichtig. Lernen soll mit positiven Gefühlen ohne Lernblockaden möglich sein.
Tempo und Umfang können individuell auf den Bedarf abgestimmt werden. Die Stunden finden nach Absprache vormittags oder nachmittags statt. Auf der Straße gibt es Möglichkeiten zu Gesprächsanlässen, um das Gelernte anzuwenden. Die Leute sind neugierig und hilfsbereit und freuen sich über wissbegierige Neuankömmlinge. Darüber hinaus gibt es schriftliche Hausaufgaben. Das Unterrichtsmaterial wird gestellt und ist im Internet verfügbar.
Kultur- und Landeskunde der Türkei ergibt sich oft aus dem Unterrichtsgespräch heraus.
Fragen zur Türkei, zu Migration und zum Einwandererland Deutschland können in Ruhe in fachkundiger Runde diskutiert werden. Auch wird ein Überblick zur aktuellen Literatur der Lehrwerke, Wörterbücher und der deutschen Migrationsliteratur gegeben.
Das Programm des Bildungsurlaubs beinhaltet zu den 20 Wochenstunden Sprachunterricht noch 10 Stunden Landeskunde am Nachmittag separat.